Ehrengarde zu Besuch bei der „Kölschen Weihnacht“ im Eltzhof

„Sidd höösch leev Lück, sidd stell …“ – Unter diesem Motto hatten Hansgeorg Fuhrmann und Roland Kulik bereits im Winter 1995/1996 die Idee, ein typisch kölsches Weihnachtsprogramm auf die Bühne zu bringen. Dies setzten die beiden Musiker dann auch wenig später im damaligen Küppers Brauhaus in die Tat um und seitdem sind sie jedes Jahr in der Adventszeit mit „Jittar un Flitsch“ bei der „Kölschen Weihnacht“ unterwegs. Aktuelle Spielstätten sind das Theater am Tanzbrunnen in Deutz und der Eltzhof in Porz-Wahn.

Auch in den Reihen der Siegburger Ehrengarde gibt es schon seit vielen Jahren treue Fans der inzwischen auf ein stattliches Ensemble angewachsenen Truppe rund um „Fuhrmann & Kulik“ und so machte sich Anfang Dezember wieder eine kleine Gruppe mit der S-Bahn auf den Weg zum Eltzhof. Die Karten hatte man klugerweise bereits fast ein Jahr im Voraus bestellt, denn die Veranstaltung ist sehr begehrt und bestimmte Tage sind schnell ausverkauft.

Bevor es auf der Bühne los ging, hatte man im Eltzhof noch ausreichend Gelegenheit, sich mit Speis‘ und Trank zu stärken. Die gutbürgerliche Küche überzeugte auch diesmal wieder mit einem reichhaltigen Angebot, guter Qualität und angemessenen Preisen. Zu trinken gab es neben dem klassischen Kölsch sowie diversen Weinen auch ein sehr leckeres „Büble Festbier“, welches wir uns – weil ja ohne Auto – reichlich schmecken ließen.

Die folgenden drei Stunden sorgten dafür, dass auch der letzte Weihnachtsmuffel in eine besinn­liche Adventsstimmung kam. Da trafen nicht nur der herrlich trockene Humor von Roland Kulik und die gelungene Reimrede von Charlie Plückthun sondern auch die emotionalen Gesangsdarbie­tungen von Nadine Weyer, begleitet vom Prome­theus-Quartett das Herz des Publikums. Immer wieder überragend sind auch die „Krätzjer un Verzällcher“ von Gerd Köster, der zuletzt in der Volksbühne (ehem. Millowitsch-Theater) als Karl Küpper in „Der Unbeugsame“ für Furore sorgte.

So reihte sich auch in diesem Jahr wieder ein Vortrag an den anderen und das Stammpublikum weiß schon längst, worum es geht, wenn beispielsweise Geschichten aus einem Seniorenstift mit dem klingenden Namen „Am Arsch e Tröötche“ erzählt werden, in dem nur Musiker wohnen. Ein besonderes Highlight ist auch das „Nossled“, ein typisches Kölsches Krätzje, das vom eskalierenden Fiasko beim Knacken einer Paranuss erzählt. Der Einsatz von Vorschlag­hammer, Hilti und Presslufthammer endet immer mit dem Refrain „Dä Noss es nix passiert“.

Nach einem so gelungenen Abend konnte uns noch nicht einmal die Tatsache, dass mal wieder die Bahnen nicht fuhren, die Stimmung vermiesen. Geduldig warteten wir auf den „DB Schienenersatzverkehr“ und hatten das Glück, einen sehr lustigen Busfahrer anzutreffen, der uns sicher zurück nach Siegburg kutschierte.